Transkript
Die Zeit vergeht wie im Flug
Moin aus Hamburg, hier ist der Thomas!
„Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Stimmt es, dass es sein muss Ist für heute wirklich Schluss? Heute ist nicht alle Tage Ich komm’ wieder, keine Frage!”
Also, wenn du ungefähr mein Baujahr hast, Mitte der 60er Jahre, dann wirst du wissen, was das war. Also, dieser Text, das ist nämlich der Titelsong, – jedenfalls ein Teil davon –, von einer berühmten Zeichentrickfilm-Serie, die da hieß: „Der rosarote Panther”, in der Originalversion „The Pink Panther”.
Heute geht es darum, warum die Zeit wie im Flug vergeht.
Die Zeit in Relation zum Leben
Und für Kinder dauert ein Jahr eine gefühlte Ewigkeit. Im Alter geht ein Jahr im Nu vorbei. Und dieses Phänomen, dass wir das Gefühl haben, je älter wir werden, umso schneller geht die Zeit vorbei, das ist ein Phänomen, das x-fach untersucht worden ist, und es lässt sich auch heute erklären. Das hängt damit zusammen, dass wir zum einen die Zeit, die wir erleben, ins Verhältnis setzen zu der Zeit, die wir schon erlebt haben.
Das bedeutet für einen 10-Jährigen, – nehmen wir einen Jungen oder ein zehnjähriges Mädchen, es spielt keine Rolle –, ist ein Jahr ein Zehntel seiner gesamten Lebenszeit. Und für einen 50-Jährigen oder eine 50-Jährige ist dasselbe ja nur ein Fünfzigstel.
Das heißt, 49 Jahre wurden schon erlebt. Und das ist der Grund, warum das 50. Lebensjahr uns irgendwie viel kürzer vorkommt als das 10. Ich meine, wie lang waren früher als Kind, wie lang waren Sommerferien? Das waren noch keine sechs Wochen, das waren noch gefühlt sechs Monate.
Die Zeit dehnt sich aus, je mehr passiert
Und hinzu kommt, die Zeit erscheint uns im Rückblick umso länger, je mehr passiert ist. Das haben alle möglichen Psychologen schon bestätigt, die sich mit diesem Thema, mit diesem Phänomen „Zeit erleben” beschäftigen. Und wir wissen auch, dass in den ersten 30 Jahren unseres Lebens irgendwie viel mehr Neues passiert. Und das gilt eben fürs ganze Leben.
In den ersten 30 Lebensjahren, ja, was passiert da alles?
- Da werden wir groß. Also, da haben wir die Kindheit,
- dann sind wir in der Schule,
- dann kommt die Ausbildung und
- dann kommt vielleicht eine ganze Reihe von allen möglichen Freundschaften und Partnerschaften.
Und ja, in den zweiten 30 Jahren, da kann sich natürlich auch noch einiges tun, doch bei der Mehrheit der Menschen passiert in den weiteren 30 Jahren – also in den Jahren von 30 bis 60 – in der Regel weniger, denn wir bleiben ja groß, so groß wie wir sind. Vielleicht fangen wir schon an zu schrumpfen irgendwann ab 50. Wir haben die Ausbildung oder das Studium längst fertig, wir sind fest im Job, sind maybe verheiratet und haben eine Familie. Das Leben hat also viel klarere Strukturen und einen sogenannten immer wiederkehrenden Ablauf. Von Montag bis Sonntag. In unserem Alltag ändert sich über eine lange Zeit oft nur wenig. Alles ist irgendwie gleich.
Weniger Erste Male ab 30
Und im Alter, das kann man auch sagen, im Alter passieren weniger Dinge zum ersten Mal. Also, wenn wir jung sind gerade so bis 10 Jahre, bis 15 Jahre, bis 20 Jahre, da passieren so viele Dinge zum allerersten Mal. Und das kommt dann nie wieder. Wenn du irgendwann auch 50plus bist, da passieren natürlich auch noch schöne Dinge, aber eben nicht mehr zum ersten Mal. Und deshalb kommt es uns Menschen immer so vor, wenn wir den Rückblick machen, dass wir sagen: „Ja, die ersten 30 Jahre, das war irgendwie länger.” Und jetzt, wo ich eben gerade anfing mit dem Pink Panther, fährt hier an der Elbe – ich habe den Blick so ein bisschen nach draußen – fährt ein pinkes Containerschiff vorbei. Was für ein schöner Zufall.
Also, noch mal ganz kurz zurück: Die ersten 30 Jahre, da erleben wir es immer wieder, dass es uns länger vorkommt, denn da passiert halt soviel, auch emotional.
Die erste Liebe passiert zum ersten Mal, vielleicht auf der erste Sex. Also, das wünsch ich natürlich jedem, dass er das vor seinem 30. erlebt hat. Es gibt die erste eigene Wohnung oder die erste eigene WG, es gibt den ersten eigenen Urlaub ohne Eltern oder erstmal nur die sturmfreie Bude, dass die Eltern mal weg sind, und wir durften alleine zu Hause bleiben. Es gibt vielleicht den ersten Nebenjob, es gibt die erste Ausbildung, alles irgendwie total aufregend. Es gab das erste Fahrrad, das erste Mofa. Mofa. Ich weiß nicht, ob du noch weißt, was Mofa ist. Es gab das erste Mofa und so weiter und so fort.
Und je älter wir werden, desto mehr haben wir schon von der Welt gesehen, desto du weniger passiert zum ersten Mal. Und es gibt einfach weniger sogenannte einschneidende Erlebnisse.
Auch die erste Enttäuschung in der Liebe und so, das ist alles vorm 30. Lebensjahr. Alles passiert.
Und das erklärt, warum wir eben im Alter das Gefühl haben, dass scheinbar alles schneller vergeht, obwohl die Sekunde genauso lang ist wie vor – keine Ahnung – 20 oder 30 Jahren.
Kurze Zeitspannen
Und kürzere Zeitspannen werden dann eben im Alter ähnlich lang erlebt. Kürzere Zeitspannen werden im Alter ähnlich lang erlebt. Zumindest gilt das, wenn wir auf längere Zeitspannen zurückblicken, auf die letzten 5 oder auf die letzten 10 Jahre. Und bei kürzerem Zeitspannen, da trifft es eben nicht unbedingt zu. Also eine Woche, ein Tag, dass empfindet ein 20-Jähriger und eine 20-Jährige nicht unbedingt länger als jemand mit 60 Jahren. Also, da kommt es eben sehr stark darauf an, was in dieser Zeit, in dieser Woche wirklich konkret passiert.
Und langweilige Zeiten sind in der Erinnerung kurz. Und auch da gibt es ein wirklich immer noch sehr interessantes Phänomen: Die Psychologie unterscheidet, die unterscheiden zwischen der Zeit, die aktuell vergeht, und der Zeit, auf die wir zurückblicken.
Aktuelle Zeit und vergangene Zeit
Ich wiederhole das gern noch mal: Die Psychologen oder Psychologie unterscheidet zwischen der Zeit, die aktuell vergeht, und der Zeit, auf die wir zurückblicken. Also, ein aufregender zweiwöchige Urlaub mit so vielen eindrucksvollen Erlebnissen vergeht gefühlt recht schnell. In der Erinnerung nehmen wir diese zwei Wochen aber vielmehr war, also, es nimmt viel mehr Raum ein, als wenn wir die gleiche Zeit zwei Wochen in einem Büro verbracht hätten. Und umgekehrt ist es so, zwei Stunden im Wartezimmer von dem Zahnarzt, die können sich endlos hinziehen. Und im Gedächtnis bleiben dagegen allenfalls kurz Momentaufnahmen von diesem Zahnarztbesuch, von der Wartezeit.
Anders ausgedrückt: Langweilige Zeiten sind in der Erinnerung kurz und kurzweilige in der Erinnerung lang. Und das gilt für Jung und Alt gleichermaßen.
3 Impulse für mehr Lebenszeit
Mein reicher Impuls also für dich zum Thema Zeit: Ich habe drei Stück für dich.
- Erstens: Mach dir einfach mal klar, wieviel Zeit du noch hast.
Bei Frauen sind es im Schnitt 83 Lebensjahre und bei Männern im Schnitt 78 Lebensjahre, zumindest auf Deutschland bezogen. Es gilt nicht für, keine Ahnung, irgendwo in Timbuktu oder so.
- Zweitens: Stell dir die Frage: Was willst du in der Zeit, die du noch hast, wirklich erleben?
- Und drittens: Mach dir auch klar, was soll weg aus deinem Leben. Also, was willst du nicht mehr haben?
Und wenn du noch mehr dazu wissen willst, wie du dein Leben leben willst, wie du die Zeit nutzen willst, dann hol dir gerne einen Klarheitscall mit mir. Den Link dazu findest du in den Shownotes. Ja.
„Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Stimmt es, dass es sein muss Ist für heute wirklich Schluss? Heute ist nicht alle Tage Ich komm’ wieder, keine Frage!”
Das weißt du, am Montag, Mittwoch, Freitag.
Das war, ist und bleibt Thomas REICH.