Transkript
Hamsterrad ist doch irgendwie immer
Moin aus Hamburg, hier ist der Thomas!
Ja, und schon wieder grüßt das Murmeltier oder schon wieder ist Freitag. Kennst du das auch, aus diesem sogenannten Hamsterrad aussteigen zu wollen. Also dieses Gefühl so: das Leben ist ein Hamsterrad, ich muss da mal raus.
Nach meinen persönlichen Beobachtungen – also das sind nur meine persönlichen Beobachtungen, das ist keine wissenschaftliche Studie – wollen das acht von zehn Menschen. Sie wollen raus aus dem 40 Stunden Job oder aus dem Job von „nine-to-five“, von 9 Uhr bis 17 Uhr oder von 7 Uhr bis 16 Uhr oder welche Zeit es auch immer ist. Oder einer der Klassiker: raus aus der „Zeit gegen Geld Falle“, dieses Zeit gegen Geld tauschen. So viele wünschen sich ein Leben in Flip Flops mit weißem Sand an den Füßen und reichlich Sonne auf der Haut. Flip Flop. Wie heißt das? „Flip Flop – life is a better life“. Doch was ist dann wirklich anders im Leben? Ist das Hamsterrad dann weg oder hat es nur goldene Sprossen?
Hamsterrad ist doch irgendwie immer. Sei dir dessen mal wirklich bewusst.
Als ich noch im Sägewerk gearbeitet habe, vor langer, langer Zeit, habe ich 40 Stunden in der Woche Holz gesägt. Montag bis Donnerstag, von morgens um 7 Uhr bis abends um 17 Uhr. Nachmittags von Montag bis Donnerstag hatte ich nicht mal eine offizielle Pause. Freitag, das war der geilste Tag im Sägewerk. Da habe ich nur von 7 Uhr bis 11:15 Uhr gearbeitet. Dann nach Hause, duschen, essen und ab ins Bistro. Toulouse-Lautrec hieß das Ding, ein Bistro, wo sich – in Anführungsstrichen – „alle“ getroffen haben, die in diesem Ort gelebt haben. Und dort trank ich Kaffee ohne Ende und las „Auto Motor und Sport“. Ich habe mir also immer die schnellen Sportwagen angeschaut. Abends dann am Freitag mit Kumpels getroffen, Samstag über den Tag am Motorrad oder am Auto geschraubt. Je nachdem, was gerade so da war. Samstagabend ab 22 Uhr auf die Piste, Sonntag lange pennen, am Nachmittag wieder mit Kumpels irgendwie rumfahren und dann natürlich ab ins Bistro. Und ab Sonntagabend ab 20 Uhr wurde die Laune schlechter wegen der Gedanken an Montag. Und so ging das viele, viele Jahre.
Mittlerweile mache ich, ja, was völlig anderes, nachdem ich auch andere Hamsterräder ausprobiert habe. Also, so nach dem Sägewerk kam dann die Technikerschule, – das waren 4 Semester, 2 Jahre – das war auch ein Hamsterrad. Danach ging’s zu der Firma Miele, danach ging’s zu vielen anderen Firmen, und es war alles immer irgendwie Hamsterrad.
Und doch heute als Coach ist es ein Hamsterrad, in dem ich lebe. Ich habe jede Woche immer wieder die gleichen Dinge zu tun, damit einfach alles läuft. Doch es macht mir viel mehr Spaß, und mein Leben ist viel selbstbestimmter. Das ist das Wichtige dabei.
Mein reicher Impuls für dich:
- Erstens: Hamsterrad ist irgendwie immer.
- Zweitens: Finde dein Hamsterrad, wo du dich wohlfühlst und möglichst frei entscheiden kannst.
- Drittens: Siehe dir an, – wenn du willst – also Superstars, Influencer, Musiker, Sportler, Youtuber, Models, alle tun ständig in ihrem Bereich die Dinge, die zu tun sind, um auch dort zu bleiben, wo sie sind. Das ist auch ein Hamsterrad.
Also, jeder hat das. Ich habe keinen Bock, ich möchte kein Influencer sein, da muss ich ja so bis zur Irre jeden Tag irgendwelchen Kram durch die Welt posen. Nein!
Oder ein weiterer Impuls für dich: Eine Weltreise ist auch ein Hamsterrad. Hör dir dazu morgen, am Samstag, das Interview mit Chris an, der kann ein Lied davon singen.
Also, in dem Sinne, genieß dein ganz persönliches Hamsterrad!
Das war, ist und bleibt Thomas REICH.